Im Laufe des Tages wurde ich stationär auf der Neurologie aufgenommen. Als ein wenig Ruhe einkehrte, konnte ich teilweise meinen Mund bewegen. Sogar einige Laute und auch schon einzelne Wörter konnte ich plötzlich wieder von mir geben. Das Körpergefühl kehrt langsam zurück. Aufsitzen, Hände bewegen und tatsächlich auch die ersten Schritte waren noch am Abend möglich. Jedoch schauten mich immer noch alle an, als sei ich nicht ganz anwesend.
Es fühlte sich komisch an, alle behandelten mich, als sei ich nicht ganz klar im Kopf. Sie redeten ganz langsam, dafür aber laut, mit mir. Irgendwann brachte ich die Worte „ich bin nicht blöd“ über die Lippen. Es war vermutlich nicht ganz deutlich, etwas gestottert und abgehakt, aber sie verstanden es.
Bettina und meine Mutter lächelten und waren definitiv erleichtert, als ich dies sagte. Einerseits weil ich wieder ein wenig kommunizieren konnte und andererseits weil ihnen nun klar wurde, dass ich klar im Kopf war.
Wir verabschiedeten uns und ich versuchte ein wenig zu schlafen. Meine Gedanken kreisten vor sich hin. Immer wieder kam Angst in mir hoch, jedoch war ich so erschöpft von diesem Tag, dass ich irgendwann in einen tiefen Schlaf fiel.
Am nächsten Morgen stand ich auf, ging aufs Klo und wieder zurück ins Bett.
Halt stopp, bin ich jetzt tatsächlich ganz normal aufgestanden, so als ob nichts wär? Ich wagte einen Versuch „Hallo?“, tatsächlich ging auch sprechen wieder fast normal. Die Pflegerin, die kurze Zeit später im Zimmer stand, war ungefähr so erstaunt wie ich selbst. Vielleicht war ja alles nur ein böser Traum?
Leider nein, trotzdem war ich überglücklich, dass ich mich wieder verständigen konnte.
Ich blieb eine knappe Woche im Krankenhaus, hauptsächlich, weil man noch eine Arterielle Thrombose im Fuss fand und erst noch einige Herzuntersuchungen anstanden.
Jeden Tag ging es mir ein Stückchen besser und auch die Freude kam zurück, als ich am Donnerstag, 28.11.24 wieder nach Hause konnte. Jedoch blieb ein komisches Gefühl, eine Ursache für diesen ganzen Mist wurde immer noch nicht gefunden.
Am Freitag gingen dann Bettina und ich gemeinsam Einkaufen, jedoch mussten wir beide bedauerlicherweise schnell feststellen, dass meine Symptome mit Stress zurückkommen. Im Laden verlor ich immer wieder die Orientierung, manchmal wusste ich gar nicht, wie ich überhaupt dahin kam und auch das Sprechen wurde wieder schlimmer.
Nun ist einige Zeit vergangen, das komische Gefühl bleibt bestehen und immer noch komme ich mit Stress nicht wirklich klar. Aktuell laufen weitere Untersuchungen, jedoch eher aufs Herz und die Arterielle Thrombose bezogen.
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als weiterzumachen und darum zu kämpfen, wieder der alte zu werden.
Ob es jemals wieder wird wie vorher? Keine Ahnung, jedoch werde ich weiterhin versuchen, das Beste aus meinem Leben zu machen und versuche wie immer positiv zu bleiben.
Ob es ein Happyend gibt, wird erst die Zukunft zeigen, aber immerhin bleibt es somit spannend für Teil 3 😁